07.05.2013

Gig: Èlg (FR), Gael Moissonnier (FR), Hering und seine sieben Sachen (GER), (H.S.) (GER), Neu Getre (GER) in KOZ, Frankfurt am Main




Èlg (bürgerlich: Laurent Gérard) macht seit 2003 experimentelle, elektronische Musik, die mit dem etwas aus der Mode gekommenen Begriff „Elekroakustik“ eigentlich ganz gut (und vage) beschrieben ist: Mithin improvisierte Musik, die ihre Einflüsse aus Musique Concrète, Psychedelic, Industrial Music und Noise bezieht. Das Beste aus allen abseitigen Welten sozusagen: Als feierte Pierre Schaeffer zusammen mit Throbbing Gristle in einer defekten Geisterbahn Kindergeburtstag – die Kinder sind aber alle schon im Bett. Sicherheitshalber.

Dafür schaut Ghédalia Tazartès vorbei, der wohnt hinter der Geisterbahn in der verlassenen Losbude (da sitzt er zwischen übergroßen rosafarbenen Teddybären und findet keinen Schlaf). Zusammen (mit Jo T. vom Zuckerwatte-Stand) gründen sie „Reines d’Anglettere“ und veröffentlichen 2012 eine Platte auf dem englischen Label „Bo Weavil“. – Mit Fahrgeschäften ist ja heutzutage kein Geld mehr zu machen, aber mit Musik! Gute Idee? (Nicht immer alles runterladen, Kids!)


Wir kommen vom Thema ab ... kommen wir also lieber zu Gael Moissonnier. Der hat dem Rummel ebenfalls abgeschworen, hat er doch jahrelang im schönen Lyon (stimmt das? Ich war noch nicht da...), im legendären „Grrrnd Zero“, Konzerte veranstaltet. Seit einiger Zeit ist er in Belgien zu Hause, trinkt das leckere belgische Bier und schraubt an einem Modular-Synthesizer herum, dem er, ergänzt durch Tape-Loops und Field-Recordings, die unglaublichsten Töne entlockt. Kontrolliertes Chaos. Electronic Mayem. Den Experimenten von Keith Fullerton Whitman nicht unähnlich und somit der kongeniale Partner für Èlg. Da schließen sich Schaltkreise. Nicht zu fassen.


Anschließend dann Diamond Terrifier. Die Tour ist abgesagt. Statt dessen geballte lokale P-O-W-E-R:


Den Hering und seine sieben Sachen noch vorzustellen - das wär' ja noch schöner. Des Tape-Tycoon höchsteigene Tape-Loop gestützte Spielereien. Immer kurzweilig, manchmal konzeptuell - wie sagt man - aufgeladen! Oha!





Außerdem aus Darmstadt, kürzlich erst beim 1,2 Piece Fest mit einem ansprechenden audio-visuellen Set zu bewundern: (H.S.) - Synthesizer mit Klammern, die sind wichtig!



Und außerdem - High Five! - Allzweckwaffe Ertegün bzw. Neu Getre. Ambient bis Noise, je nach dem aber immer mit hand-made Equipment!


Also - IMPROV-NOISE-HIGH-FIVE, kommt rum, geht ab!



KOZ, Frankfurt am Main
21 Uhr

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